interview

interviewer:
Christine Peters
2005-10-31


protraitbild

Blasius Osko
Wie würdest du jemand anderem deinen Job beschreiben?
Gestalten von Alltagsgegenständen. Zwischen durch auch mal Skurilitäten; aber jetzt eher Möbel.

Welche Arbeiten oder auch Ereignisse waren besonders wichtig für dich?
Die Springschuhe, die ich mit Oliver zusammen gestaltet habe. Wir haben uns ja gleich nach dem Vordiplom, noch während des Studiums selbstständig gemacht. Die Springschuhe kamen dann auf eine wirkliche Ausstellung, Messe Hannover. Und die Sushi-Roll-Maschine: auf einem Straßenfest vorgestellt und dann zur “tendence lifestyle” nach Frankfurt eingeladen. Und jetzt der Couchtisch, aber das ist vielleicht noch zu neu..

Mit wem bist du so in Verbindung oder mit wem arbeitest du zusammen?
Mit Oliver Deichmann (aus dem gleichen Semester ID IV)

Triffst du noch ehemalige ID4ler oder arbeitest du mit Ihnen zusammen?
Ja, bin noch mit vielen befreundet. Aus meinem Semester: Berit (Burmester), Irene (Hardjanegara), Ben (Jander) und John (Moeller) und aus dem Semester darüber z.B. Judith (Seng) und Alex (Valder).

Woran oder wo würdest du gerne arbeiten? Was würde dich reizen?
Also im Moment gibt es da kein konkretes Projekt. Wir (Oliver und ich) arbeiten halt sehr daran, dass es mit unserem gemeinsamen Büro klappt. Da hoffen wir darauf.

Wer oder was bringt dich auf Ideen und turnt dich an?
Auseinandersetzung mit Oliver, der Alltag, die Natur. Was man so sieht, wo Potential drin steckt und was vielleicht noch nicht so gut gestaltet ist.. Ja, Natur. Zum Beispiel ist unser Couchtisch von einem verlassenen Steg inspiriert. Die Blumen wachsen da von unten drunter durch (statt Blumenvase oben drauf) und die Idee für die Couch stammt von Kieselsteinen, die mit Einschlüssen und Adern durchzogen sind.

Wenn du gerade nicht arbeitest, wo bist du am liebsten?
Privat mit Freunden zusammen in Berlin. Um über was anderes zu reden als über Design. Als Ausgleich.

Auf was könntest du leicht verzichten?
Auf eine eigene Wohnung sozusagen. (Weil ich die meiste Zeit in unserem Büro bin.)

Was hat dir für die Praxis am meisten gebracht?
Die Sushi-Roll-Maschine. Erst gab es einen Produzenten. Dann doch nicht. Wir sind damit durch eine Art Mikrokosmos der Produktwelt gegangen, inklusive Patent.

Was fällt dir als erstes ein, wenn du an Dein Studium im ID4 denkst?
Konzept. Konzeptionelles Design.

Welche Lehr-Ansätze von ID4 funktionieren für dich noch? Oder vielleicht gerade heute?
Die konzeptionelle Herangehensweise ist immer noch sehr aktuell für mich. W enn man ein Konzept hat, dient das der Kommunikation über das Gestaltete. Dadurch hat man eine zusätzliche Ebene. Das ist auf jeden Fall ein großes Plus!

Was hat dir im Studium gefehlt? Allgemein und bei ID4?
Es war eine Art Aufbaustudiengang. Mir haben Grundlagen gefehlt. Zum Beispiel so etwas wie Farbenlehre, Formensprache, Proportionen, Ergonomie (dort haben wir nur gekocht). Es fehlte das, was man sich vorgestellt hatte, bevor man mit dem Studium anfing.