interview

interviewer:
marion godau
2003-12-16


protraitbild

Gerhart Schneider
wie wuerdest du jemand anderem deinen job erklaeren?
Ich kümmere mich zur Zeit um die Außendarstellung von Unternehmen (Elemente von Corporate Design). Außerdem bin ich Berater für Produktentwicklungen und bringe auch eigene Ideen bis zur Produktionsreife.

welche arbeiten oder auch ereignisse waren besonders wichtig fuer dich?
Meine Auslandsaufenthalte. Ich war anderthalb Jahre in Japan und ein halbes Jahr in Korea. Ich wurde von dort eingeladen zu lehren, dann kamen auch Arbeiten als Designer und Consultant dazu.

mit wem bist du so in verbindung oder mit wem arbeitest du zusammen?
Ich habe noch mit einer ganzen Reihe von ID4lern zu tun, aber auch mit anderen aus dem Fachbereich. Anderthalb Jahre leitete ich die Design-Transfergalerie der HdK / UdK Berlin. Das hat mich mit anderen Generationen zusammengebracht.

triffst du noch ehemalige id4ler oder arbeitest du mit ihnen zusammen?
Über ID4 ergeben sich erstaunlicherweise immer wieder Kontakte. Das ist lebendig und spannend.

woran oder wo wuerdest du gerne arbeiten? was wuerde dich reizen?
Ich würde gerne wieder einmal ins Ausland gehen. Am liebsten würde ich in Shanghai arbeiten. Die Dynamik dort fasziniert mich.

wer oder was inspiriert dich/bewunderst du im moment? wer oder was bringt dich auf ideen und turnt dich an?
Das wechselt. Marc Newson vielleicht. Oder zum Beispiel das britische Architekturbüro Klein-Dytham in Tokyo. Sie machen ungewöhnliche Eingriffe in das Stadtleben. Sie bespielten z.B. mit Aktionen einen Bauzaun in Harajuku. Das ist witzig und frisch.

was faellt dir als erstes ein, wenn du an dein studium im id4 denkst?
Nicks ”design aktuell”-Events. Er brachte immer etwas mit: Dinge, Muster, Ideen die den Blick schärfen und etwas auslösen.

was hat dir für die praxis am meisten gebracht?
Es ging immer um neue Ansätze, um Öffnung. Und um einen unbefangenen Blick auf wechselnde Realitäten. Nicks größtes Talent ist es ja, Leute produktiv zusammenzubringen. Inspiration ist sein Thema, das Öffnen, das Aufmachen.

welche lehr-ansätze von id4 funktionieren für dich noch? oder vielleicht gerade heute?
Wahrnehmen, sehen, empfinden, erkennen. Für mich ist der phänomenologische Ansatz entscheidend. Man geht von dem aus was ist und versucht, die innere Ordnung zu finden. Dabei ist Anschaulichkeit wichtiger als Vollständigkeit.